Mit der Diplomatie im Tierreich ist es so eine Sache. Da hat man oft unterschiedliche Ansichten, ist aber generell bemüht, niemandem zu sehr auf die Pfoten oder Krallen zu treten. Doch was, wenn die Maus ein Rassist ist? Und das Wiesel so verdammt lecker aussieht?
Anna Haifisch verwischt in ihrem neusten Buch „Schappi“ auf hintersinnige Weise die Grenzen zwischen Mensch und Tier. In fünf gesammelten Kurzgeschichten treffen Fleisch- und Pflanzenfresser bei einem nervenaufreibenden Kongress aufeinander, lernen wir eine gnadenlose, kunstsammelnde Echse kennen, treffen auf tanzende Strauße und einen melancholisch meditierenden Oktopus. Mit gewohntem Witz und Charme erzählt Anna Haifisch vom alltäglichen Kampf in der Steppe oder am Zeichentisch, von selbstgewählter Isolation und Freundschaft. Am Ende des Tages gibt es Hoffnung, selbst für weinende Wiesel.
Verlag: Rotopol, 92 Seiten
Preis: 20 Euro