Andreas Stuhlmann: „My interview with Israeli comic artist Rutu Modan on the occasion of her solo show at the Hamburg Comic Festival in October 2021 as well as the German language publication of her 2020 book „Minharot“ / „Tunnels.“ and her 2007 long-form debut „Exit Wounds“ / „Blutspuren.“ We discuss making art out of life and death, truth and lies, family, friends and foes. I hope you’ll enjoy her warmth and her wisdom, her trenchant irony and artistic accuracy just as much as I do. To find out more about Rutu’s work visit her work at Drawn & Quarterly.“
Eine Weltausstellung ist eine Leistungsshow. Seit der ersten im Jahre 1851 in London präsentieren sich hier in Pavillons Künstler, Kunsthandwerker und Ingenieure aus aller Welt, um mit innovativen Entwicklungen zu glänzen und andere durch besondere Brillanz auszustechen. Meine eigene Weltausstellung brilliert durch ihre Kleinheit – und dennoch zeige ich in 2 Salons auf 2 Ebenen, zu welchen innovativen Entwicklungen ich in den letzten (Corona)-Jahren gekommen bin.
Der Salon Des Quatre Saisons lädt ein in das Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten, dessen glanzvolles Jahrbuch ich in einem Kirchenantiquariat fand. Fasziniert von den Fotografien aus dem Jahre 1987 stand schnell der Plan, all diese Fotos, die das Personal des Hotels säuberlich aufgestellt zum Fototermin oder „bei der Arbeit“ zeigen, in Gemälden umzusetzen. Solch ein Luxus-Hotel ist wohl eine Welt der besonderen Art.Im Salon Du Monde gebe ich einen Einblick in meine eigene Welt. Meine Bilder zeichnen sich aus durch ihren Beziehungsaspekt – für mich das Interessanteste auf der Welt. Dort begegnen sich Figuren oder sind allein – manchmal sind auch Orte scheinbar allein. In diesen Bildern beginnt etwas, oder geht etwas weiter – oder endet? Es ist eine bunte und vielseitige Welt. Man wird einigen Alter Egos begegnen. Man wird etwas erfahren, wenn man bereit dafür ist. Man kann mich auch fragen. Und man kann die Bilder kaufen.
Verena Braun, Hamburg
About: hat in Hamburg und Strasbourg Illustration studiert, hat eine ganze Zeit lang Comics gezeichnet und veröffentlicht, ist Sängerin und Ukulelistin der Swing-Band Braun‘s Chocolate, liebt Swing- und Steptanz, ihr Comic Adamstown wurde als Spielfilm verfilmt und sie ist Part des Erfolgs-Zeichnerinnen-Duos Der Schnur-Rabehttps://verenabraun.de
Ausstellungsdauer: 10.-26. Juni 2022 Eröffnung: Freitag, 10. Juni, 20 Uhr Öffnungszeiten: 11. und 12. Juni 14:30-18 Uhr und nach Vereinbarung: post@verenabraun.de Matinee und Finissage: Sonntag, 26. Juni, 12-14 Uhr, mit Live Musik (Braun’s Chocolate) und Tanz
Wohl oder Übel, Art Store St. Pauli, Wohlwillstr. 10, Hamburg St. Pauli
Die Hamburger Comiczeichnerin Jul Gordon präsentiert in einer Schaufensterausstellung ihr dieses Jahr veröffentlichtes Buch „Der Park“, erschienen im MamiVerlag.
Zum Buch: Ein Multiple Sklerose Patient mit Hang zum Schießen, seine Krankengymnastin, die mit einer Katze lebt, Isselschweine und viele weitere Charaktere bilden eine autarke Gesellschaft, die ein gemeinsames Schicksal teilen. In Der Park erzählt Jul Gordon mit zeichnerischer Einfühlsamkeit und ihrem einzigartigen Stil von einer Gemeinschaft, die in gegenseitiger finanzieller und emotionalen Abhängigkeit eine Wohnanlage mit Grünflächen und einem Teich bewohnen. Der Park wurde für den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung nominiert und zuerst bei dem französischen Independent Verlag Association Na publiziert.
Vielen Dank an Mathias Heller für die schöne Radiosendung auf NDRkultur, zu der wir – neben Anke Feuchtenberger, Andreas Platthaus, Claudia Jerusalem-Groenwald, Barbara Yelin und Filip Kolek – auch ein wenig beitgetragen haben! Die Sendung lässt sich streamen oder als Podcast herunterladen.
Vom 1. bis 3. Oktober 2021 findet das 15. Hamburger Comicfestival statt. Wir freuen uns, erneut Teil der Veranstaltung zu sein! Alle Informationen finden sich auf der Website des Festivals, das Programmheft bei uns im Laden oder auch online. Im folgenden dokumentieren wir den Ankündigungstext des Festivalteams:
15 Jahre Comicfestival Hamburg
Seit 2006 vernetzen wir Künstler:innen und Kulturschaffende, Verlage und Kunstorte ebenso wie kleine Ladenlokale und Cafés, um aktuellen Comics und Bildgeschichten eine breite Öffentlichkeit zu verschaffen. Mit dem Kölibri und dem Gängeviertel haben sich zwei Festivalzentren etabliert, die auch dieses Jahr wieder bespielt werden – so wie zahlreiche weitere Orte, die alle gemeinsam zu einem großen Panel Walk werden. Im Fokus des Festivals stehen dabei wie gewohnt neue Comics, Graphic Novels und narrative Zeichnungen mit besonderem künstlerischen Blick. Unser Augenmerk liegt dabei nicht nur auf der stetig wachsenden Hamburger Comicszene, sondern auch auf bundesweiten Publikationen und Werkschauen internationaler Künstler:innen.
Die israelische Künstlerin Rutu Modan ist bereits zum zweiten Mal Gast auf dem Festival. Mit ihrem Buch „Tunnel“ hat sie einen vielschichtigen und humorvollen Beitrag zu aktuellen Debatten geliefert. Joe Kessler aus Großbritannien hat mit seinem Verlag Breakdown Press in den vergangenen Jahren wichtige Impulse gesetzt. Auch als Zeichner ist Kessler erfolgreich; mit „Prisma“ wird er nun zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum publiziert. Anna Haifisch, wichtige Impulsgeberin für die Leipziger Comicszene und auf unserem Festival erfreulicherweise Dauergast, zeigt in Hamburg den abschließenden dritten Band ihrer „The Artist“-Reihe.
Ebenfalls aus Leipzig besucht uns Lina Ehrentraut, eine der wichtigsten neuen Stimmen im deutschsprachigen Comic. Gemeinsam mit ihr und ihrem Buch „Melek + ich“ wollen wir uns in abgründigen Selbstbetrachtungen verlieren… Dies sind nur vier Beispiele von zahlreichen künstlerisch herausragenden Positionen, die auf unserem Festival zusammen gezeigt werden. Neben wichtigen Zeichner:innen aus Hamburg, darunter Hannah Brinkmann, Jan Soeken, Jul Gordon, Tanja Esch und Jutta Bauer, gilt es Arbeiten aus Argentinien, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Polen, Südkorea, der Schweiz und Deutschland zu entdecken.
Anfang des Jahres haben wir begonnen, ein sehr kleines, pandemietaugliches Festival zu planen. Als schließlich Lockerungen in Sicht kamen, wurden Stück für Stück noch einige Bausteine hinzugefügt. 2021 starten wir mit Optimismus in einen Festivalherbst, der auch für uns einen Neuanfang markieren soll. Bei all der Vorfreude bleiben wir trotzdem umsichtig und bitten darum, die jeweils vor Ort geltenden Hygieneregeln einzuhalten. Unser Festival soll für alle offen sein, weshalb sämtliche Programmpunkte kostenfrei sind — wir danken allen, die uns dabei unterstützen.
Ein spannendes und unterhaltsames Festivalwochenende wünscht das Team des Comicfestival Hamburg!
Ab 3. August können sich Autor*innen, Übersetzer*innen und Comic-Zeichnerinnen für die „Hamburger Zukunftsstipendien“ bewerben. Die Kulturbehörde stellt insgesamt 100 Stipendien à 6.000 Euro zur Verfügung, die für professionell tätige Literaturschaffende gedacht sind, die ihren Erstwohnsitz in Hamburg haben. Außerdem werden Stipendien für bildende Künstler:innen und Musiker:innen angeboten. Die Stipendien werden organisatorisch über die Hamburgische Kulturstiftung betreut.
Unter www.kulturstiftung-hh.de/zukunftsstipendien findet sich ab sofort die Ausschreibung der Zukunftsstipendien. Das Bewerbungsformular am 3. August, 10 Uhr freigeschaltet. Die Bewerbungsmöglichkeit endet am 31. August um 18 Uhr.
Besondere Hinweise des Literaturreferats der Behörde für Kultur und Medien: „Wir empfehlen Ihnen sehr, sich vor der Antragsstellung alles genau durchzulesen, besonders die „Fragen & Antworten“. Hier werden sicherlich viele Unklarheiten ausgeräumt. Unser ganz allgemeiner Rat: Eher bewerben als nicht bewerben … Aber bitte achten Sie darauf: Anders als bei den Hamburger Literaturpreisen wird bei diesem Bewerbungsverfahren keine Korrektur möglich sein. Es können auch keine Unterlagen nachgereicht werden. Insofern bitten wir Sie, sich vorher gründlich zu informieren. Unser kleines Literaturreferat – allen voran die unermüdlichen Florian Simonsen und Melissa Raddatz – übernimmt die Beratung per Telefon und per E-Mail. Melden Sie sich also gerne bei uns, wenn Sie Fragen haben. Aber bitte, bitte: Lesen Sie vorher die Ausschreibung genau durch.“ Kontakt: Melissa Raddatz und Florian Simonsen, T 040.42824290, kb-literatur@bkm.hamburg.de
Zum Hintergrund: Die Behörde für Kultur und Medien legt ein umfangreiches Stipendienprogramm auf, um freischaffende Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen, die durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffen sind. In Kooperation mit der Hamburgischen Kulturstiftung, dem Berufsverband bildender Künstler*innen und dem Landesmusikrat Hamburg vergibt die Behörde für Kultur und Medien 2021 einmalig 550 Hamburger Zukunftsstipendien. Die Stipendien sollen ihnen ermöglichen, auch in der aktuellen Situation ihren Beruf auszuüben und sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Insgesamt werden aus Mitteln des Corona-Hilfspakets der Behörde für Kultur und Medien 550 Stipendien à 6.000 Euro vergeben. Davon gehen 350 an den Bereich Bildende Kunst sowie je 100 an die Literatur und die Musik.
In Zusammenarbeit mit dem Carlsen Verlag bieten wir die Möglichlicheit an, ein von Kristina Gehrmann signiertes Exemplar von »Bloody Marry« zu erhalten. Das geht ganz einfach:
1) Bestellungen mit persönlichem Signierwunsch werden bis zum 13. März angenommen. Meldet euch telefonisch (040 – 3807 4009) oder per Email! 2) Kristina Gehrmann signiert im Anschluss die Graphic Novels 3) Wenige Tage später sind diese dann bei uns im Laden abholbereit 4) Ein Versand ist ist ebenfalls möglich, in diesem Fall fallen zusätzlich 3 € für Porto und Verpackung an
Zum Buch: Mary Tudor, war Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon. Bei ihrem Amtsantritt war das Land in desolatem Zustand und Mary war sich sicher, das der Grund die Abkehr vom wahren Glauben, nämlich dem Katholischen, sei. Entsprechend energisch setzte sie sich für die Rekatholisierung ein, aber schnell wurde aus der Lichtgestalt Mary „die Blutige“. Kristina Gehrman schildert das Leben Mary I. von deren Kindheit an, den Druck und die Einschränkungen, mit denen sie aufwuchs. Und auch die furchtlose Frau, die mit allen Mitteln für das kämpfte, was sie als Gerechtigkeit empfand. Dank akribischer Recherche und mit feinem Strich vermittelt Gehrmann einen Blick auf den Menschen Mary Tudor.
„Bloody Mary“ hat 336 Seiten, kostet 29 Euro und ist ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen.
Datum: 08.12.2019 12:00 Ort: Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 11, Hamburg St. Pauli
Gemeinsam mit den Comiczeichner*innen Birgit Weyhe und Julian Fiebach präsentieren wir im Rahmen der unabhängingen Buchmesse Booky Mcbookface eine Auswahl der besten Bücher des Jahres und diskutieren einige Graphic Novels etwas ausführlicher. Im direkten Anschluss lesen Helena Baumeister, Lena Winkel und Wiebke Bolduan, Teil einer beeinruckenden neuen Hamburger Comicgeneration, aus ihren Arbeiten.
In Mokis Comic Sumpfland greifen
mehrere Geschichten ineinander, die mit scheinbar ganz verschiedenen
Bildsprachen arbeiten. Archaische Märchenwälder werden technologisierten
Gegenwartsentwürfen gegenübergestellt. Im Sumpfland gibt es
Instant-Alraunen und Videochats, Höhlenmalerei und streikende Arbeiter,
ein mysteriöser Nebel breitet sich aus. Zusammengehalten werden diese
Stränge durch Mokis unverwechselbaren Zeichenstil, hier ganz in Grün.
Die 1982 im Sauerland Geborene ist in verschiedenen Feldern aktiv –
Malerei, Animationsfilm, Performance. Sie hat in Hamburg Kunst studiert
und ist Teil des dortigen Illustratorinnenkollektivs Spring. Manche
ihrer Bücher, wie das entrückte How to disappear oder das melancholische Shelter (beide Gingko Press), sind vielmehr Kunst- als Comicbände und so
bestens geeignet, dieses ohnehin recht wacklig gebaute Gegensatzpaar zu
dekonstruieren.
Ich mutiere, also bin ich
Von
wenigen menschlichen Ausnahmen abgesehen, wird das Sumpfland von
doppelköpfigen Riesen bewohnt, von knolligen Rhizomen, einer Menge
flauschig-kauziger Tierwesen und aufmüpfiger Pflänzchen. Durch die
Welten wabert ein Nebel, der aussieht, als würde er ganze Galaxien
enthalten. „Irgendetwas stimmt nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit mir“,
heißt es ganz am Anfang, und man weiß nicht, wer diese Sätze sagt.
Vielleicht könnte es jede der Figuren sein, vielleicht ist es das
Sumpfland selbst.
All das bedeutet natürlich nicht, das in Sumpfland nicht auch ganz menschliche Probleme behandelt werden. Aldi und Puffi
bilden zusammen mit ihren Kindern eine Kleinfamilie mit typischen
Kleinfamilien-Problemen. Aldi möchte in Ruhe seine Bücher über soziale
Gerechtigkeit lesen, Puffi ist permanent aufgedreht und klebt am
Smartphone. Dass Aldi in Menschen- und Puffi in Tiergestalt auftritt,
dass ihr Nachwuchs überraschend in einer Kiste bei ihnen angekommen ist
und es sich streng genommen nicht um Kinder, sondern um „Flocken“
handelt: geschenkt. Die Schwierigkeiten entstehen nicht aus dem, was sie
sind. Sondern aus den Rollenmustern, von denen sie glauben, sie
erfüllen zu müssen.Auch wenn sie mit ihrem buschigen Schweif und in
ihrer Dauernervosität etwas von einem Eichhörnchen-Avatar hat, erinnert
Puffis Erscheinung an das Fuchswesen aus Mokis Vorgängercomic, dem ganz
ohne Text auskommenden Wandering Ghost.
In der japanischen
Mythologie kommen immer wieder Füchsinnen vor, die Kitsune. Sie bandeln
mit Menschen an, verlieben sich – und sobald die Männer bemerken, dass
sie nicht mit ihresgleichen zusammen sind (was in der Regel länger
dauert, als man glauben mag), nehmen sie Reißaus und lassen die
menschlichen Angebeteten mitsamt der Nachkommenschaft zurück. Die
Episode um Aldi und Puffi ist nicht die einzige Japan-Reminiszenz in Sumpfland:
Moki macht in ihren Comics auch leise Anspielungen auf Anime-Filme. Da
taucht ganz unvermittelt die ikonische Maske auf, die das geisterhafte
Ohngesicht in Hayao Miyazakis Meisterwerk Chihiros Reise ins Zauberland trägt.
Wenig überraschend, dass auch die japanische Kunstszene auf Moki
aufmerksam wurde. 2019 steht eine Einzelausstellung in Tokio an.
Die Erkenntnis, dass die Partnerin anders ist als erhofft, blüht auch Aldi und Puffi. Anders als im Kitsune-Mythos ist in Sumpfland aber immer auch eine Metamorphose als Ausweg aus den Gegebenheiten
möglich: Wandlung, Mutation, Fortpflanzung – das sind zentrale Motive
des Bandes. Oft sind die Veränderungen bloße Reaktionen auf strukturelle
Wachstums- und Fortschrittsgebote. Auch Puffi wird schließlich ein
wenig erwachsen, und schmiegt sich ruhig wie nie an den friedliebenden
Aldi. Sie hat es mit dem Koffein ruhiger angehen lassen, und Aldi hat
von den Flocken neue Ohren bekommen. Sie sehen fast wie Puffis aus. Auch
Harmonie kann verstören.
Neben der
Kleinfamilie beleuchtet Moki noch andere soziale Strukturen. In einer
Produktionsstätte werden Ableger hergestellt. „Du darfst dich für unsere
Gesellschaft multiplizieren! herzlichen Glückwunsch“, begrüßt ein
freundlich lächelndes Tentakelwesen einen neuen Mitarbeiter. Wenn es mal
nicht so gut läuft mit den Ablegern, hat der Chef eine Pille parat.
Affäre mit einer Landschaft
Auf
den ersten Bildern wirken die pflanzlichen Arbeiter recht fröhlich,
doch irgendwann sieht man ihnen die Ausbeutung an. Eines der „lieben
Getüme“, ein doppelköpfiger Riese, haut schließlich einfach ab. „Das hat
da draußen eh keine Überlebenschancen“, winken die Kollegen ab. Das
stimmt nicht, für ihn beginnt einfach etwas anderes. Stichwort
Metamorphose.
An einem anderen Schauplatz
formieren sich Proteste gegen die Wachstumsdoktrin, der Fabrikchef rennt
vergebens mit dem Kescher hinter streikenden Arbeitern her. Ein „Super
Organism Rhizomatic Think Tank“ kommt zusammen und macht sich ans
Eingemachte. Jemand sagt: „Ja, wir könnten hier kritische Fragen
stellen, anstatt die Kindchenschema-Everybody’s-Darling-Crew zu mimen.“
So charmant und, pardon, niedlich wurde wohl schon lang nicht mehr zum
Widerstand aufgerufen.
Trotzdem entsteht in
den stummen und handlungsarmen Episoden die intensivste Atmosphäre.
Ganz besonders in der Erzählung von Ocre, einer Menschenfrau, die sich
in die Landschaft verliebt und sich ihr hingibt. Eine tief romantische
und genauso erotische Liebesbeziehung – Bäume und Pflanzen verästeln
sich zu zahllosen Händen, die Ocre berühren, bis hin zu einer radikalen
Verschmelzung. Wie Ocre durch ihre Version des Sumpfes traumwandelt und
buchstäblich darin eintaucht, ist verstörend schön. Auch hier klingen
Mokis bisherige künstlerische Arbeiten an, bei denen man oft nicht genau
erkennen kann, wo der Mensch endet und die Natur beginnt.
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Datum: 29.11.2018 20:00 Ort: Gängeviertel
Tillie Walden, preisgekrönte Comickünstlerin und Shooting Star der US-amerikanischen Comicszene, hat mit 22 Jahren bereits ihre vierte – jüngst mit dem Eisner Award ausgezeichnete – Graphic Novel veröffentlicht. In dem autobiografischen Comic „Pirouetten“, verarbeitet sie ihre Vergangenheit als Leistungssportlerin im Eiskunstlauf – mit all den Ambivalenzen dieses Sports und seiner Kultur; sowie die Entdeckung ihrer Homosexualität.
Nun kommt sie mit ihrer berührenden Coming-out- und Coming-of-age-Geschichte auf Lesereise nach Europa und macht auch einen Stopp in Hamburg!
Moderation: Jana Sotzko (Jungle World / Soft Grid)
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Ort: Seminarraum im Gängeviertel, Valentinskamp 34a, 20355 Hamburg (Zugang über Speckstraße)
Joe Shuster – Der Vater der Superhelden von Julian Voloj & Thomas Campi Carlsen, 176 Seiten, 19,99 Euro
Julian Voloj (Ghetto Brothers!) erzählt die tragische Geschichte der engen Freunde Jerry Siegel und Joe Shuster, die zusammen Superman erschufen. Stimmungsvoll zeichnet der Autor die intensive Lebensgeschichte der beiden nach. ein hochinteressantes Comic, ganz ausdrücklich nicht nur für Superheldenfans!
Sabrina von Nick Drnaso Drawn&Quarterly, 204 Seiten, 30,50 Euro
Vom Vorgänger (Beverly) schon schwer begeistert, haben wir uns sofort auf diese Neuerscheinung gestürzt. Eine schonungslose Darstellung entwurzelter Gefühle und Beziehungen in der vom Kapitalismus zerrütteten Welt. Zadie Smith findet: „Nick Drnaso’s Sabrina Is The Best Book – In Any Medium – I Have Read About Our current Moment.“
Esthers Tagebücher: Mein Leben als Elfjährige – Riad Sattouf
Reprodukt, 56 Seiten, 20 €
Im Mittelpunkt Comicstrips stehen die Erlebnisse und Gedanken der mittlerweile elfjährigen Esther. Esther ist die Tochter von Freunden des Comiczeichners und berichtet ihm regelmäßig aus ihrem Alltag. Sattouf versteht es meisterhaft, ihre scheinbar naiven und unbedarften Erzählungen – ergänzt durch klug beschreibende Zeichnungen – so wiederzugeben, dass ein komplexes, lustiges, oft aber auch bedrückendes Bild ihrer Lebenswelt entsteht.
Now #3: The Comics anthology #3 Fantagraphics, 120 Seiten, 9,99 €
Der dritte Band einer neuer internationalen Compilation aus dem Hause Fantagraphics, die die derzeit interessantesten Zeichner und Zeichnerinnen vorstellt. Wir freuen uns besonders, dass Anna Haifisch diesmal mit dabei ist. Aber auch: Marcello Quintanilha (Brazil), Ben Passmore (New Orleans), Anne Simon (France), Roberta Scomparsa (Italy), Keren Katz (Israel), Dash Shaw (Richmond, VA), Eleanor Davis (Athens, GA), Noah Van Sciver (Columbus, OH), José Ja Ja Ja (Spain), Nathan Cowdry (England), Jason T. Miles (Seattle, WA), and Nick Thorburn (Canada).
Fun – Paolo Bacilieris avant-verlag, 296 Seiten, 30 €
Bacilieri ist einer der Gäste bei den Graphic Novel Tagen und hat ein beeindruckendes Buch über die verzweigte Geschichte von Kreuzworträtseln und Comics vorgelegt, dass zugleich ein Krimi ist.
Der fremde! störenfried der ruhe eines sommerabends der ruhe eines friedhofs – Elfriede Jelinek / Nicolas Mahler Carlsen, 64 Seiten, 12 €
Die Adaption eines Textes von Jelinek als Comic? Würde man nicht wollen, wenn es nicht gerade der Mahler machen würde. So ists wunderbar! Der Band ist Teil der neuen Reihe „Die Unheimlichen“ von Carlsen, herausgegeben von Isabel Kreitz.
German Calender No December – Sylvia Ofili / Birgit Weyhe avant-verlag, 168 Seiten, 22 €
Birgit Weyhe ist eine unserer liebsten Zeichnerinnen aus Hamburg. Ihr neuestes Buch ist ein Kooperation mit der nigerianischen Autorin Sylvia Ofili und beschreibt das Leben in zwei Welten.
Die Welt der Söhne – Gipi avant-verlag, 288 Seiten, 30 €
Jedes Buch des italienischen Zeichners Gipi ist lesenswert! Geprägt von seinem rotzig wirkenden, extrem ausdrucksstarken Zeichenstil bewegen sich seine Geschichte immer am Rande der Gesellschaft und erzählen von Kämpfen mit sich selbst und der eigenen Familie. Diesmal in einem düsteren post-apokalyptischen Szenario.
Die Tage der Amsel – Manuele Fior avant-verlag, 104 Seiten, 22 €
Auch Manuele Fior gehört zu den großen gegenwärtigen Comiczeichnern. Er scheint fast jeden Stil zu beherrschen und kommt trotzdem nie als Epigone daher. Sein neuestes Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten.
Heute hatten wir den ganzen Tag Hilfe von einer Schülerin und einem Schüler, die ihren Girls & Boys Day bei uns verbracht haben. Herzlichen Dank für die Hilfe und hier noch zwei Buchtipps von den beiden:
Vater und Sohn von E.O. Plauen Anaconda Verlag, 7,95 €
Vater und Sohn, ein Buch voller Witz und Humor. Selbst Lesemuffel und Jüngere/Ältere Leser werden begeistert sein. Ein Muss für jeden Haushalt !!!!!!!!!!!!!!!
Empfehlung von: Finn,12 Jahre
Das Tagebuch der Anne Frank – Folman & Polonsky, S. Fischer, 20,00 €
Das Tagebuch der Anne Frank! Eine bewegende Geschichte aus dem Hinterhaus in neuer Form: als Graphic Diary. Ein tolles Buch um den zweiten Weltkrieg aus den Augen eines 13-jährigen Mädchens zu sehen. Ein Tipp von: Johanna,13 Jahre