Buchvorstellung: „Ghetto Brother“ mit Claudia Ahlering

 

Claudia Ahlering wird am 30. April ab 19 Uhr bei uns im Laden die von ihr gezeichnete und von Julian Voloj getextete Graphic Novel „Ghetto Brother. Eine Geschichte aus der Bronx“ vorstellen und signieren.
Mune_Ra wird vor und nach der Präsentation auflegen!
Im Laufe des Abends wird auch Filmmaterial von Henry Chalfant und Rita Fletcher gezeigt, welches einen tieferen Einblick in die Geschichte von Benjamin Melendez ermöglicht.

Anfang der 70er Jahre ist das Leben in der Bronx geprägt von heruntergekommenen Mietshäusern, Drogen und Kriminalität. Um zu überleben, schließen sich viele junge Bewohner Gangs an. Die größte Gang mit annähernd 2000 Mitgliedern sind die Ghetto Brothers, angeführt von Benjamin Melendez, einem Sohn jüdischer Einwanderer aus Puerto Rico. Melendez wurde 1971 in das Licht der Öffentlichkeit gerückt, als er ein vielbeachtetes Friedensabkommen zwischen den New Yorker Jugendgangs initiierte. Statt durch Bandenkriege machte die Bronx nun durch Hip-Hop, DJs und die Graffiti-Szene von sich reden. In dieser Aufbruchsstimmung begab sich Benjamin Melendez auf eine andere Reise: der Suche nach seinen jüdischen Wurzeln.

Ghetto Brother erzählt die wahre Geschichte von Benjamin Melendez, einem vergessenen Akteur der urbanen Stadtgeschichte New Yorks. Autor und Fotograf Julian Voloj und Zeichnerin Claudia Ahlering haben eine Graphic Novel geschaffen, die Hip-Hop-Kultur lebendig werden lässt und den Leser in jüdische Lebenswelten in New York eintauchen lässt.

Das Buch wurde bereits von Jonas Engelmann in der Jungle World besprochen und eine Leseprobe findet sich hier.

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Stefano Ricci: Die Geschichte des Bären – Vernissage und Comic-Release

Im Rahmen des Reeperbahn-Festivals laden wir gemeinsam mit der kulturreich Galerie zur Vernissage und Comic-Release am Mittwoch, 17. September 2014, um 19 Uhr ein.

Nach einer Einführung von Prof. Anke Feuchtenberger (HAW Hamburg) wird Stefano Ricci seine Bücher signieren. Neben der Präsentation von Originalzeichnungen wird auch neues und unveröffentlichtes Material vorgestellt werden, dass an die „Geschichte des Bären anknüpft“.
Ricci vermengt in seiner Arbeit Autobiografisches, Fiktives und tragische Familiengeschichte zu einem literarischen Ganzen, das neue Maßstäbe im Comic setzt.

Nach der Vernissage wird die Ausstellung vom 18. bis 24. September, jeweils von 14 bis 19 Uhr geöffnet sein.

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Aus Paris erreicht uns noch folgender in die Ausstellung einführender Text von  François Landon:

«Die Geschichte des Bären» ist die erste Graphic Novel von Stefano Ricci. In schwarz-weißen Bildern spricht diese außergewöhnliche Erzählung von der Nacht, von Menschenwesen und Tierwesen und changiert dabei zwischen Realität, Phantasie, Erinnerung und Bekenntnisen.
Kein Storyboard, keine Skizzen. Für Stefano Ricci entsteht eine Geschichte, entsteht Kunst aus dem Moment. Nach mehreren Anläufen und Versuchen, Rückschritten und Änderungen kristallisiere sie sich schließlich heraus: «Es ist wie das Finale einer Partie Solitaire», lächelt er. «Plötzlich geht alles ganz schnell.»
So ist die 430 Seiten umfassende «Geschichte des Bären» binnen von sechs Monaten entstanden, begonnen im Sommer 2013. Wenn man ihn nach der Entwicklungsgeschichte fragt, zuckt Ricci mit den Schultern: Er kenne den Ausgangspunkt seiner Graphic Novel nicht. Liegt er im Jahre 1944, zur Stunde Null in seinem Geburtsland Italien, damals aufgeteilt zwischen Faschisten und Partisanen, Deutschen und Amerikanern – sein Vater und Onkel erzählten ihm davon. Oder 2002, als Ricci sein Leben mit dem seiner Partnerin Anke Feuchtenberger verband, mit der er oft auch künstlerisch zusammenarbeitet und den Mami Verlag gegründet hat? Oder war es 2007, als die Presse vom Tod des norditalienischen Bären Bruno berichtete, den deutsche Beamten erschossen und damit einen Skandel in ganz Europa verursachten? Oder 2009, als Ricci und Feuchtenberger sich an der Ostsee niederließen, «wo die Landschaften wirklich noch leer sind«, im von Wind und Schnee heimgesuchten Mecklenburg-Vorpommern? Oder war es nicht vielmehr 1966, dem Geburtsjahr des Autors, in Bologna?
Alles zusammen. So wie der Bär ist auch Ricci ein Grenzgänger. Sein Gebiet ist das Gefühl. Er nennt sich selbst einen «einsamen Wanderer» und das stete Unterwegssein prägt auch seine künstlerische Arbeit. Bleistift, Pastellfarben, Kohle und Pinsel überlagern und bedecken einander; er setzt immer neu an, lässt einzelne Striche stehen, paust Teile aus früheren Zeichnungen ab, fügt sie mit Klebestreifen oder sogar Nähgarn ein. Das ist keineswegs Manierismus: Genau wie in der Geschichte entsteht aus all den einzelnen Elementen eine erstaunliche Einheit. «Ich bin weniger Autodidakt als künstlerisches Waisenkind», sagt er. Seine Techniken hat er sich, geradezu asketisch, nach und nach angeeignet. Fünfzehn Jahre verbrachte er allein mit dem Zeichenstift. Ein einfachstes Medium? «Kurt Cobains Gitarre hat angeblich auch nur fünfzehn Dollar gekostet…» Der Kohlestift kam hinzu, als er entdeckte, welche Vielfalt an Lichtschattierungen er ihm abgewinnen kann. Erst vor drei Jahren dann der Pinsel: «Die Geschichte entwickelte sich schneller als die Bilder, aber ich wollte, dass beide Hand in Hand gehen. Eine Frage der Frische. Der Pinsel ist flüssig, ein guter Freund.»
Riccis heiliger Gral ist der «Pinocchio» von Collodi – in seinem Buch tritt sogar eine Grille auf. Er lese dieses Buch wieder und wieder, wegen der Wandlungen und Verwandlungen, die den Weg der Holzpuppe kennzeichnen. Und er bedauere die letzte Transformation Pinocchios in einen kleinen Jungen, einfach, weil das Menschliche für ihn keinen Reiz habe. Deshalb endet der menschenähnliche Bär seiner Graphic Novel als normaler Sohlengänger – wie der Bär Bruno, der vor sechs Jahren auf offizielle Order hin erschossen wurde.
In der «Geschichte des Bären» überlagern sich die Erzählstränge. Es gibt Bilder auf einer Doppelseite, die teilweise mit schwarzen Sprechblasen versehen sind, als seien sie für eine Beschriftung reserviert. Am Rand stehen Texte, die wie Aussagen der jungen Männer des Debakels von 1944 wirken oder aus Mails von Ricci an seine Freunde und seine geliebte Frau Stellina aka Anke Feuchtenberger stammen oder auch Teile der Handlung darstellen könnten. Passgenau oder gänzlich unverbunden, erzeugen diese Stimmen auf meisterhafte Art einen leicht schwebenden, traumartigen Eindruck, vergleichbar dem Film «Images» von Robert Altman. Eine Sequenz, in der sich verwirrte Wildschweine in Elektrozäunen verfangen, erinnert in ihrer alptraumartigen Intensität an die Schlüsselszene aus «Schweigen der Lämmer». Auch Fotografie und Film (sowohl Kurz-, als auch Trickfilm) gehören zu Stefano Riccis Repertoire.
Muss noch erwähnt werden, dass sich bei Ricci Geschichte und künstlerische Gestaltung nicht voneinander trennen lassen? «Erst die Ausstellung der Originale in einer Galerie bringen ein Buch wirklich zu seinem Abschluss.», sagt er. «Beim direkten Betrachten der Bilder, möglichst ohne trennendes Glas, kann sich jeder Besucher seine eigene Montage konstruieren, in seinem eigenen Rhythmus, unabhängig von der Graphic Novel.» Es überrascht nicht, dass Ricci auch für die Aufbereitung der Ausstellung selbst Sorge trägt: «Die Reproduktion ist Teil des Zeichenprozesses. Aber die Beleuchtung der eingescannten Bilder ist meiner Meinung nach brutal. Für ‘Die Geschichte des Bären’ habe ich die Hälfte der Bilder abfotografiert um das Tageslicht mit Spots zu modifizieren: dadurch wird das Buch lebendig. Die Originale bleiben einzigartig.»

Text: Francois Landon
Übersetzung: Karen Bo

 

Comicrelease „Vita Obscura“ mit Simon Schwartz

Samstag, 26.04.2014 um 19 Uhr

 

Heute  Abend haben wir den Hamburger Zeichner Simon Schwartz zu Gast. Nach seinem preisgekrönten Band „Packeis“ hat er ein neues Buch im avant-verlag vorgelegt und wird „Vita Obscura“ bei uns vorstellen und anschließend signieren.

Zum Comic:
In Anlehnung an die Aussage Art Spiegelmans, die Zukunft des Comics liege in seiner Vergangenheit, bezieht sich „Vita Obscura“ auf die frühen amerikanischen Sonntagsseiten der 1910er und 1920er Jahre. In jeder Folge widmet sich Simon Schwartz einer unbekannten, exzentrischen, aber doch stets wahren Biografie: Dem Leser begegnen u.a. der Landstreicher und einzige Kaiser der USA, Joshua Norton, die diversen Doppelgänger des Sohnes Iwan des Schrecklichen, das blinde Musikgenie Moondog, sowie das schreckliche Monster Pulgasari. Und wer hat das Gehirn von Albert Einstein entwendet?
Passend zum jeweiligen Lebenslauf erfindet sich diese Comicserie immer wieder neu – sei es als Collage, Kohlezeichnung oder als Relief.

Gesamtausgabe der seit Januar 2012 in „Der Freitag“ vorveröffentlichten Serie – inklusive bisher unveröffentlichter Seiten und einem Vorwort von Andreas Platthaus.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem avant-verlag.

 

Comicrelease „Der salzige Fluss“ mit Jan Bauer

Am Samstag, 1. März um 19.00 Uhr ist Jan Bauer bei uns zu Gast und stellt sein neues Comic „Der salzige Fluss“, erschienen im avant-verlag vor.

 

Nach einer schwierigen Trennung findet sich Jan Bauer in der australischen Wüste wieder, auf der Suche nach sich selbst. Er will den „Lhere pirnte“ – den salzigen Fluss – entlangwandern. 450 Kilometer durch das unwirtliche, glühend heiße Herz Australiens. Mit jedem Schritt durch die fremde, menschenfeindliche und zugleich wunderschöne Landschaft lässt er ein bisschen seelischen Ballast hinter sich. Seine Situation ändert sich, als sich ihm eine französische Wanderin anschließt. So langsam aber stetig, wie der salzige Fluss selbst dahinfließt, wächst auch die Nähe zwischen den zwei Wüstenwanderern.

Der salzige Fluss, das Graphic-Novel-Debüt des Hamburger Illustrators und Trickfilmregisseurs Jan Bauer, erzählt eine zärtliche und unverhoffte Liebesgeschichte vor einem wunderschön illustrierten, spektakulären Naturpanorama.

 

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Jan Bauer wurde 1976 in Preetz geboren und studierte Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und Animation am Queensland College of Art in Brisbane. Während seiner Studienzeit hat er sich als Landschaftsmaler gesehen, doch beruflich zog es ihn in der Folge zum Trickfilm. Seit 2002 ist er als freier Illustrator, Designer, Regisseur und Autor tätig und wirkte seither an der Produktion von zahlreichen animierten Werbespots, Kurzfilmen, Serien und Langfilmen mit. An der Akademie für Kindermedien in Erfurt erlernte er dazu das Handwerk des Konzept- und Drehbuchautors. Ansonsten ist er als Dozent für Trickfilm und Illustration tätig und stellt sich als Outdoor-Freak gerne den Herausforderungen der Natur. Seine Leidenschaft fürs Reisen hat Bauer in seinem Graphic-Novel-Debüt „Der Salzige Fluss“ verarbeitet.

Der Zeichner und Autor lebt und arbeitet in Hamburg.

Internationaler Graphic Novel Salon im Instituto Cervantes

Mittwoch, 18. September um 18.00 Uhr und um 21.00 Uhr
– mit Kartenverlosung!

Vom 12.-21. September findet zum fünften mal das Harbour Front Literaturfestival statt. Wir freuen uns sehr, als Kooperationspartner des Festivals zwei großartige Veranstaltungen präsentieren zu können. Im Rahmen des Festivals richtet EUNIC-Hamburg – der Zusammenschluss der Kulturinstitute Instituto Cervantes, Institut Français, Istituto Italiano di Cultura und dem Goethe-Institut – einen Internationalen Graphic Novel Salon aus. Dazu haben sie renommierte Comic-Künstler und vielversprechende Newcomer zu einem moderierten Gespräch über ihre Arbeiten eingeladen.

Das ganze findet im Instituto Cervantes (Chilehaus, Eingang B, 1. Etage, Fischertwiete 1) statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro. Karten sind auch bei uns im Vorverkauf erhältlich. Das Kombiticket für beide Veranstaltungen kostet 15 Euro.

Wir sind mit einem Büchertisch vor Ort und für alle die das interessant finden: die vorgestellten Comics werden wir auch in der Originalsprache mitbringen.

Wir verlosen 3×2 Eintrittskarten für die jeweilige Veranstaltung. Bitte schickt uns bis zum 13. September um 18.00 Uhr eine EMail (info@strips-stories.de) mit dem Betreff Fior/Jüliger oder Altarriba/Silloray und ihr nehmt an der Verlosung teil.

 um 18.00 Uhr sprechen
Manuele Fior (Die Übertragung) & Lukas Jüliger (Vakuum)

Zur Veranstaltungsseite
Der sehr bekannte italienische Autor Manuele Fior hat mit Die Übertragung viele überrascht, da er für sein neues Buch ein Science-Fiction Setting gewählt hat – düster und faszinierend zugleich. Auch im Debut des jungen Hamburger Zeichners Lukas Jüliger gibt es einige Überraschungen und mystische Wendungen zu erleben.

um 21.00 Uhr sprechen
Florent Silloray (Auf den Spuren Rogers) & Antonio Altarriba (Die Kunst zu fliegen)

  Zur Veranstaltungsseite
Beide Bücher sind großartig reflektierte Auseinandersetzungen über Krieg, Widerstand und das Zerbrechen an den politischen Umständen. Keine Sachbücher, sondern klug austarierte, persönliche Geschichten, die viel Informationen vermitteln und gleichzeitig eine sehr emotionale anrührende Seite haben, mit der man sich sehr gut verbinden kann.


Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem:


 

 

Neuheiten im Juni

Im Himmel ist Jahrmarkt – Birgit Weyhe
avant-verlag, 280 Seiten, 22 Euro

Lang und sehnsüchtig haben wir darauf gewartet. Jetzt ist es da. In Weyhes neuem Comic stellt die Autorin sich ihrer Familiengeschichte. Sie erzählt von einer Generation, geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, deren Biographie von der deutschen Geschichte einen deutlichen Stempel aufgedrückt bekommen hat. Wie Puzzleteile fügt die Autorin ihr Wissen über die Vorfahren zusammen und entdeckt dabei persönliche Dramen um heimliche Abtreibung, unterdrückte Homosexualität, Verrat und Schuld.

Blast 2 – Larcenet
Reprodukt, 208 Seiten, 29 Euro

Auch auf dieses Comic warten schon einige von euch sehr ungeduldig. In BLAST 2 berichtet Polza Mancini von seinem immer tieferen Abstieg in den Drogenrausch. Wie weit wird Mancini für den „Blast“ noch gehen?

Hieran sollst du ihn erkennen – Jesse Jacobs
Rotopolpress, 80 Seiten, 19 Euro

Der Kanadier Jesse Jacobs hat schon einige Comics bei unseren sehr geschätzten Kollegen von Koyama Press veröffentlicht. Bei Rotopol erscheint nun eine erste Übersetzung. Toll!         Jesse Jacobs

Kafka – David Zane Mairowitz & Robert Crumb

Immer wieder geht es in diesem Sachcomic um Kafkas Zerrissenheit vor dem Hintergrund seiner deutsch-tschechischen Nationalität und der jüdischen Kultur. Die Stationen von Kafkas Leben werden ergänzt durch Briefe und Auszüge aus seinen Romanen und Kurzgeschichten. Die Biografie mit den Zeichnungen von Robert Crumb ist mittlerweile selbst ein Klassiker. Lange vergriffen, legt Reprodukt das Buch nun neu überarbeitet vor.

STRAPAZIN #111 Juni 2013
Strapazin, 80 Seiten, 8 Euro

Die neue Ausgabe des schweizer Comic-Magazins hat WASSER zum Thema. Dazu haben sich Anna Sommer, M.S. Bastian und Isabelle L., Mazen Kerbaj, Christoph Schuler, Philip Schaufelberger, Marie-Hélène Talaya, Lika Nüssli, Wolfgang Bortlik, Nathalie de Vallière, Julia Bruderer, Nathalie de Vallière, Aidan Koch und Wangxx Geschichten ausgedacht. Dazu wie gewohnt Rezensionen zu den Neuerscheinungen der letzten Monate.

 

 

Comicpräsentation „Im Land der Frühaufsteher“

Am 25. Oktober um 19.30 Uhr  sind Paula Bulling und Salissou Maman Oumarou bei uns im Laden zu Gast und stellen ihr Comic vor.
Der Eintritt ist frei.

„Im Land der Frühaufsteher“ hat in den letzten Wochen trotz oder wegen der Thematisierung des gesellschaftlichen und institutionellen Rassismus ein außergewöhnlich großes Medienecho erzielt. Das Buch zeichnet sich insbesondere durch intensive Recherche und die ausgeprägte Reflektion der eigenen Rolle als Beobachterin und weiße Person aus. Paula Bulling beschreibt mit ihren Skizzen den rassistischen Normalzustand in unserer Gesellschaft und die Situation von Asylbewerber_innen in Sachsen-Anhalt. Sie wird bei ihrem Besuch in Hamburg begleitet von Salissou Maman Oumarou, der an der Entstehung des Buches direkt beteiligt war.

Eine Leseprobe des Buches findet ihr hier.

Georg Seeßlen in der Jungle World über „Das Land der Frühaufsteher“.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem avant-verlag.

Doppelreleaseparty: „Reigen“ von Birgit Weyhe und „Sonnenweg“ von Jul Gordon

Zu den Büchern:
In Birgit Weyhes „Reigen“ führt die Erzählung von Kanada über Belgien, Frankreich und Deutschland bis nach Kenia. Durch die Weitergabe einer goldenen Taufkette werden im Laufe eines Jahrhunderts die Schicksale von zehn Menschen miteinander verknüpft. Sie begegnen sich paarweise und so entsteht eine Art Reigen – ein Tanz, den auch Arthur Schnitzler als Strukturprinzip für sein gleichnamiges Bühnenstück wählte.
Ob im Schützengraben des Ersten Weltkriegs, unter nationalsozialistischer Besatzung oder im kenianischen Demokratisierungsprozess, jede der Personen verknüpft andere Sehnsüchte, Hoffnungen oder Erinnerungen mit der goldenen Kette. Sie wird zum verklärten Talisman, zum Diebesgut, zum Tauschobjekt und zum materiellen Hoffnungsträger.

In Jul Gordons „Sonnenweg“ sind Ovids Phaetonsage sowie eine Anekdote aus dem Leben eines Komponisten verarbeitet. Während Phaeton eine Naturkatastrophe auslöst, weil er die Sonne auf die Erde krachen
lässt, verliert der Komponist bei dem Versuch, in Cannes einen Zug anzuhalten, seinen besten Freund.

Zum Verlauf des Abends:
Am 11.1. gibts in Strips und Stories einen Spieleabend mit gewaltigen Gewinnchancen!
Wer Wurfspiele und Pappkameraden liebt, hat die besten Voraussetzungen, in die Lostrommel zu kommen.
Birgit Weyhe und Jul Gordon verlosen ihre neuen Bücher plus viele tolle Trostpreise. Pechvögel, die nichts gewinnen, dürfen ALLES kaufen.
Musik gibts von Jul Gordons gemixten Mixtapes, die, nachdem sie je einmal gespielt wurden, auch verlost werden.
Passend zum Thema wird es an polnischem Wodka nicht mangeln. Es gibt also keinen Grund, dem Ereignis fernzubleiben.

Das Event auf Facebook

www.birgit-weyhe.de
www.juliagordon.de

NEUHEITEN von Manuele Fior, Patrick McEown & Posy Simmonds

Und schon wieder sind mehrere neue spannende Titel erschienen und liegen hier bei uns für Euch bereit.


Hair Shirt von Patrick McEown
avant-verlag, 17.95 Euro

Ein Buch über das Ende der Kindheit und das Erwachsenwerden. In einer kanadischen Kleinstadt spielt die Geschichte von John und und Naomi, die sich schon als Kinder kannten und nun als Jugendliche wieder begegnen. Sie verlieben sich, müssen aber erkennen, daß sie die Erinnerung an die Vergangenheit aus sentimentalen Streifzügen, ersten sexuellen Erfahrungen, aber auch der Kindheitstraumata einholt. Denn schmerzliche Erfahrungen und dunkle Geheimnisse von früher treten plötzlich wieder in ihr Leben und ihre schlimmsten Alpträume sind zurück…

Patrick McEown schafft mit lockerem Strich die Atmosphäre eines David Lynch Films.




Fünftausend Kilometer in der Sekunde von Manuele Fior

avant-verlag, 19,95 Euro


Piero und Nicola sind zwei ganz normale Jugendliche. Während der eine eher zurückhaltend und ein guter Schüler ist, hält sich der andere für einen Frauenheld, zeigt aber darüber hinaus wenig Ehrgeiz. Eines Tages zieht Lucia mit ihrer Mutter in die Wohnung gegenüber ein und das Leben von Piero verändert sich für immer…
Doch die Lebenswege der drei jungen Protagonisten werden wieder auseinander laufen. Während Lucia in Norwegen studiert, Piero in Ägypten archäologische Grabungen anstellt bleibt Nicola in Italien.

Eine Graphic-Novel über Sehnsucht und Suche, über Distanz und Nähe und vor allem über eine (un)erfüllte Liebe. Manuele Fior erzählt diese Geschichte in wunderbaren Farben und wurde für sein neues Buch mit dem „Großen Preis der Stadt Genf“, dem „Gran Guinigi“ als Bester Autor auf dem Comicfestival in Lucca und mit dem „Prix du meilleur Album 2011“ auf dem Comicfestival in Angoulême ausgezeichnet.

Das „Beste Buch“ in Frankreich 2010!

Leseprobe hier


Gemma Bovery von Posy Simmonds
Reprodukt, 20 Euro

Die junge Illustratorin Gemma Tate heiratet den geschiedenen Charlie Bovery und wird so unfreiwillig zur Stiefmutter seiner beiden Kinder und zum Albtraum seiner zänkischen Ex-Frau. In dieser Rolle hat Gemma bald die Nase voll von London und überredet Charlie, mit ihr in die Normandie zu ziehen. Doch der Reiz des französischen Landlebens lässt schnell nach, und Gemma fristet ein ödes Dasein im normannischen Nirgendwo.
Für Gemmas neuen Nachbarn, den belesenen Bäcker Raymond Joubert, bekommt das idyllische Landleben jedoch eine ganz neue Perspektive, seit die Boverys das alte Bauernhaus in der Nähe erworben haben. Er ist geradezu besessen von ihr und der Idee, er habe die Inkarnation der Flaubertschen Heldin vor sich…

Auf der Grundlage von Gustave Flauberts Meisterwerk „Madame Bovary“ hat Posy Simmonds ein vielschichtiges Panoptikum über Ehebruch und seine Konsequenzen, Betrug und Enttäuschung, Träume und Lebenslügen geschaffen. Klug und psychologisch dicht erzählt ist „Gemma Bovery“ ein facettenreicher Comic, in dem es Posy Simmonds auch dank ihrer präzisen Zeichnungen gelingt, die innere Zerrissenheit ihrer Charaktere zum Ausdruck zu bringen.
Posy Simmonds, geboren 1945, zeichnet seit den frühen 70er-Jahren für die Tageszeitung „The Guardian“. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen; für ihre Verdienste um die englische Zeitungsindustrie wurde Posy Simmonds 2002 zum Member of the British Empire ernannt. Zuletzt erschien von ihr bei Reprodukt ‚Tamara Drewe‘. Der Comic war die Vorlage zum Film von Stephen Frears mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen deutschen Titel: ‚Immer Drama um Tamara‘.

NEU EINGETROFFEN: Professor Bell – Die Gesellschaft der toten Königinnen

Joann Sfar & Hervé Tanquerelle legen mit ‚Die Gesellschaft der toten Königinnen‘ den vierten Band der ‚Professor Bell‘ Serie vor.


Eigentlich hat Professor Bell beschlossen, im Bett zu bleiben und sich narkotischen Genüssen hinzugeben. Da reißt ihn ein ungestümer Schotte aus seinem Delirium, weil die marode Gesundheit der Königin Viktoria nach des Professors Künsten verlangt. Sie begegnet Bell und seiner Bagage allerdings ganz fidel und lädt alle zu einem Ferienaufenthalt an ihrem mondänen Unterwasserstrand ein. Um der Urlaubslangeweile zu entfliehen, spürt der Professor der wunderbaren Genesung nach und lässt sich von der masochistischen Ex-Mätresse seines Erzfeindes auf Trab halten.

avant-verlag, 14,95 Euro

Hübsche kleine Rezension der Reihe

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Comicreleaseparty: ‚Trommelfels‘ von Marijpol

Comicreleaseparty / Signierstunde / Ausstellung

Am 8. April ab 19 Uhr feiern wir bei uns im Laden mit Marijpol und dem avant-verlag das Erscheinen ihrer ersten Graphic Novel ‚Trommelfels‘ – die Zeichnerin signiert und stellt Originalzeichnungen aus.

Ein alterndes Forscherpaar bekommt die Chance, sich noch einmal zu beweisen. Eine archäologische Grabung fördert rätselhafte Funde zu Tage, und sie sollen die Arbeiten leiten. Nach und nach häufen sich die Hinweise auf eine unterirdische Zivilisation. Marijpols erste Graphic Novel überzeugt durch ihren fantasievollen Strich. Voller überraschender Einfälle präsentiert sich hier eine neue Hamburger Comicautorin. (avant-verlag)

Die Veranstaltung ist Teil der Aktion „Lesetage selber machen – Vattenfall Tschüss sagen“.

http://marijpol.com/

http://www.avant-verlag.de/

Der Strips & Stories Adventskalender – ZWEIUNDZWANZIG

PEPLUM  – BLUTCH

Avant-Verlag,  25 Euro

Trotz Schnee und Eis heute eingetroffen: das neue Werk von Blutch.


Peplum führt uns an die äußersten Grenzen des römischen Reiches, in eine barbarische und feindliche Umgebung. Publius Cimber, Nachkomme einer angesehenen Patrizierfamilie, wurde ins Exil in diese unwirtliche Gegend geschickt. Er findet in einer Höhle eine geheimnisvolle Frau, schön wie eine Göttin, die in einem Eisblock gefroren ist. Fasziniert vom Antlitz dieser Frau nehmen er und seine Band von Vagabunden sie mit auf die Reise.

Dieses Epos in zehn Kapiteln strotzt vom zeichnerischen Können des Autors und der faszinierenden Darstellung der Schönheit der Antike, gepaart mit Szenen extremer Gewalt: ein üppiger Comic-Roman, inspiriert durch Passagen des „Satyricon“ von Petronius, entfesselt einen unvergesslichen Bildersturm.

Blutch, 2009 geehrt mit der wichtigsten europäischen Comic-Auszeichnung, dem Grand Prix der französischen Stadt Angouleme, zeigt mit Peplum eine neue Facette seines Schaffens: nicht die bitterböse Ironie eines „Blotch“ oder die humorvollen Jugenderinnerungen aus „Der kleine Christian“, sondern die Grausameit der antiken Welt, die Unterdrückung und die Qual stehen im Mittelpunkt dieses ausdrucksstarken und experimentellen Werks.

Text vom Verlag

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