12. Hamburger Graphic Novel Tage

Vom 4. bis 7. März 2024 finden bereits zum 12. Mal die Hamburger Graphic Novel Tage im Literaturhaus statt. An vier aufeinanderfolgenden Abenden führen Gäste aus dem In- und Ausland Gespräche über ihre Comics. Andreas Platthaus, Literaturchef der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, ist für das Programm und die Moderation verantwortlich.

VERLOSUNG
Wir verlosen für jeden Abend 2 x 2 Karten sowie 4 Festival Streamingpässe. Schreibt uns bis zum Dienstag (20.2. um 12 Uhr) eine Email an info@strips-stories.de mit dem Betreff „Verlosung GNT“ und nennt uns den oder die Abende, an denen Ihr dabei sein möchtet bzw. schreibt Onlinepass. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
Studierende aufgepasst: für Euch ist der Eintritt an der Abendkasse frei.

Am ersten Abend treffen Nancy Peña aus Frankreich und Katja Klengel in einem Gespräch über Feminismus und Comics zusammen. Am Dienstag berichten Jens Cornils, Ayşe Klinge und Judith Kranz, Absolventinnen und Absolventen der HAW Hamburg, von der Arbeit an ihren Debütcomics. Dieses Werkstattgespräch wird von Sascha Hommer, zentraler Akteur nicht nur der Hamburger Comicszene, kuratiert und co-moderiert. Als Duo arbeiten Line Hoven und Jochen Schmidt sowie Maren Amini und ihr Vater Ahmadjan Amini; diese vier sind am Mittwoch zu Gast. Zum Abschluss richtet sich der Blick auf Argentinien: Sole Otero, ursprünglich aus Buenos Aires, inzwischen in Frankreich lebend, begegnet Birgit Weyhe.
Flankiert wird das Abendprogramm von zwei Angeboten des Jungen Literaturhauses. In der Reihe STA*-Club on Tour ist eine Schulklasse zu einem Comicworkshop mit Maren Amini eingeladen. Die Präsentation von Comixx mit Klasse, ein Projekt, bei dem Migrantinnen und Migranten zusammen mit Jul Gordon und Kathrin Klinger eigene Comicstrips gestaltet haben, bildet am Montag den Start ins Festival. Ein Rückblick auf die ersten fünf Jahre von Comixx mit Klasse bietet vom 3. April bis 1. Mai eine Ausstellung in der Zentralbibliothek. Dieses Projekt wird freundlich unterstützt von der Hanns R. Neumann Stiftung und der Hans-Joachim Mausolf Stiftung in der BürgerStiftung Hamburg.

Komplettes Programm der 12. Hamburger Graphic Novel Tage:

Comixx mit Klasse – Abschlusspräsentation
Ein Comic-Projekt des Jungen Literaturhauses für Migrantinnen und Migranten an Berufsschulen, Jul Gordon und Kathrin Klingner
Montag, 4. 3. 2024, 17.00 Uhr, mit freundlicher Unterstützung der Hanns R. Neumann Stiftung sowie der Hans-Joachim Mausolf Stiftung in der BürgerStiftung Hamburg
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Nancy Peña und Katja Klengel – Heldenhafter Feminismus
Moderation: Andreas Platthaus
Dolmetscher: Didier Gammelin
Montag, 4. 3. 2024, 19.00 Uhr
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Jens Cornils, Ayşe Klinge und Judith Kranz – Werkstattgespräch
Moderation: Sascha Hommer und Andreas Platthaus
Dienstag, 5. 3. 2024, 19.00 Uhr
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Maren Amini/Ahmadjan Amini und Line Hoven/Jochen Schmidt – Arbeitsgemeinschaften
Moderation: Andreas Platthaus
Mittwoch, 6. 3. 2023, 19.00 Uhr
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STA*-Club on Tour – Comicworkshop mit Maren Amini
Donnerstag, 7. 3. 2024, an einer Schule
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Sole Otero und Birgit Weyhe – Der Blick auf Argentinien
Moderation: Andreas Platthaus
Dolmetscherin: Carmen Almendros
Donnerstag, 7. 3. 2024, 19.00 Uhr
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Saaltickets
Einzelticket: 12 / 8 €
Festialpass: 35 / 20 €
Für Studierende freier Eintritt an der Abendkasse

Streaming
Einzelticket: 6 €
Festival Streamingpass: 18 €

Die 12. Hamburger Graphic Novel Tage finden mit freundlicher Unterstützung der Mara und Holger Cassens-Stiftung und der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg statt.

Releaseparty: „Dudenbrooks“ von Line Hoven & Jochen Schmidt

Um ihr gemeinsames Projekt „Dudenbrooks“ vorzustellen, sind Line Hoven und Jochen Schmidt am Freitag, den 4. November 2011, um 19.30 Uhr bei uns im Laden zu Gast. Ursprünglich in der FAZ erschienen, liegt die 26teilige Reihe jetzt als Buch vor.
Jochen und Line werden Texte und Graphiken in einem gemeinsamen Gespräch vorstellen! Anschließend gibt es noch die Möglichkeit, sich ein Buch signieren zu lassen.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus der FAZ:

„Line Hoven und Jochen Schmidt wagen ein erzählerisches Experiment mit Text und Bild. In sechsundzwanzig Teilen entsteht ein Alphabet der literarischen Art.

Wenn Line Hoven davon spricht, wie sie ihre Bilder zeichnet, dann spricht sie vom „Kratzen“. Und das mit Recht, denn die in Hamburg lebende dreiunddreißigjährige Künstlerin arbeitet mit Schabkartons. Das muss man sich so vorstellen: Auf weißem Karton wird eine dicke schwarze Beschichtung aufgetragen, die man mit einem Skalpell wieder abkratzen kann. Man zeichnet also, indem man Weiß unter Schwarz freilegt. Dadurch bekommen die entstehenden Bilder die Anmutung von sorgfältig gearbeiteten Holzschnitten, und mit dieser traditionellen Ästhetik weckt Line Hoven Emotionen bei den Betrachtern, die eine einfache Zeichnung nicht hervorgebracht hätte.

Angeregt von der Oulipo-Bewegung

Und deshalb ist ihr graphischer Stil, der wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint, auch genau der richtige, um einen Zyklus winziger Erzählungen des Berliner Schriftstellers Jochen Schmidt zu illustrieren. Schmidt, Jahrgang 1970, ist ein großer Kenner der französischen Literatur, und so darf man vermuten, dass er für die Grundidee seiner jüngsten Prosa von der Oulipo-Bewegung angeregt worden ist, jener 1960 begründeten Gruppe vor allem französischer Autoren, die das formale Element des Schreibens zum Mittelpunkt ihrer Texterstellung machen. Dazu dienen ihnen feste Vorgaben und Schemata, und einem solchen folgt auch Jochen Schmidt. Er hat zu jedem Buchstaben des Alphabets aus einem handelsüblichen Duden sieben Wörter im Abstand von jeweils vierzig Einträgen herausgeschrieben und um diese Begriffe eine kleine Geschichte erzählt.

Das System

So spielt der Zufall eine wichtige Rolle, aber alles ist ihm keineswegs überlassen. Immer noch behält der Autor die Kontrolle über Thema, Handlung und vor allem die Protagonisten. Schmidt sucht sich dazu zu jedem der sechsundzwanzig alphabetischen Wortgruppen einen mit dem gleichen Buchstaben beginnenden Vornamen, nach dem dann der Protagonist benannt wird. Dadurch besteht jeder seiner Texte aus vier Elementen: dem jeweiligen Buchstaben, dem dazu gewählten Vornamen, den ausgezählten sieben Begriffen und der darum konstruierten Geschichte.

Eine neue Dimension

Und dann kommt Line Hoven ins Spiel. Sie kratzt dazu eine Illustration und sorgt damit für eine zusätzliche inhaltliche Fortschreibung. Denn alles, was in den zwei, drei Sätzen, die Schmidts Prosaminiaturen im Regelfall umfassen, nur angedeutet werden kann, füllt sie in ihren detailreichen Bildern weiter aus. Wissen wir zum Beispiel etwas aus Schmidts Text über das Aussehen des Admirals in der Geschichte zum Buchstaben A? Nein, aber Line Hoven zeichnet diesen Mann. Plötzlich hat er ein Gesicht, einen Habitus, eine Persönlichkeit. Und so bekommt das Ganze immer mehr Inhalt, und der Begriff der Bildergeschichte erreicht eine neue Dimension.

Neologismus

Sechsundzwanzig Folgen lang werden uns kurze Schicksalsmomente erzählt, die unter dem Obertiitel „Dudenbrooks“ stehen – ein Neologismus, der aus dem Duden und den „Buddenbrooks“ gebildet wurde, womit durchaus der Anspruch erhoben wird, dass hier in kleiner Form groß erzählt wird. Woche für Woche ist jeweils ein Buchstabe in der Wochenendbeilage „Bilder und Zeiten“ zu lesen und zu betrachten. Und alle bislang erschienenen stehen hier im Netz. Und wer das Ganze dann auch Weiß unter Schwarz nach Hause tragen will, für den wird ein paar Monate nach dem Abdruck in der Zeitung, also wohl im Herbst 2011, ein Buch mit sämtlichen Geschichten und Bildern beim Berliner Verlag Jacoby & Stuart erschienen.“

 

http://www.linehoven.de/

http://jochen-schmidt.blogspot.com/

http://www.jacobystuart.de/