Wissensforum: Drawing Illness. Graphic Memoir and the Art of Getting Better

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20. April 2017
Start: 18:00
Free admission
Aufgrund der vielen Anmeldungen findet die Veranstaltung nebenan in der Jägerpassage (Wohlwillstrasse 22, Hinterhof) statt! Wir geleiten natürlich dahin!
In englischer Sprache

In recent decades the graphic memoir has emerged as one of the most successful genres of alternative comics. These works address real experiences ranging from war and persecution to migration and discrimination. Graphic illness writing, as a major sub-genre, tells of personal encounters with physical and mental illness. The comics form is particularly well-suited to express highly emotional experiences of personal crisis and trauma. The abstraction of the cartoon drawing style, as well as, the blanks in between panels for the readers to fill, enable artists to visualize experiences that elude other media. 

In her recent graphic memoir Lighter than my Shadow (2013) British author Katie Green depicts her adolescent experience of eating disorders and abuse. But the self-described „trip into the black heart of a taboo illness“ is also a story of recovery, coming of age, and self-expression through art. The drawing process itself becomes a way to work through her experience, give them a shape, and, finally, of getting better. This workshop will seek to explore how lines and scribbles can express complex emotional trauma and comic panels frame, contain, and explain where words fall short.  

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In den letzten Jahrzehnten hat sich das Graphic Memoir als eins der erfolgreichsten Genres alternativer grafischer Literatur herausgebildet. Diese Werke stellen echte Erfahrung dar, die von Krieg und Verfolgung bis zu Flucht und Diskriminierung reichen. Im Graphic Illness Writing als weiterem wichtigen Subgenre berichten Autor*innen über ihre Erlebnisse mit physischen und psychischen Erkrankungen. Die Comicform erweist sich hierbei als besonders geeignet, um besonders emotionale Erfahrungen persönlicher Krisen und Traumata darzustellen. Die Abstraktion des Cartoon-Zeichenstils, sowie die von den Leser*innen zu füllenden Lücken zwischen den Panels erlauben es Autor*innen Erlebnisse dazustellen, die sich anderen Medien entziehen.

In ihrem aktuellen Graphic Memoir Lighter than my Shadow (2013) berichtet die britische Autorin Katie Green über Essstörungen und Missbrauch in ihrer Jugend. Diese „Reise in das schwarze Herz einer tabuisierten Krankheit“ ist aber auch eine Geschichte der Genesung, des Erwachsenwerdens und des Selbstausdrucks durch Kunst. Der Zeichenprozess selbst wird für die Autorin zum Weg, ihre Erfahrungen aufzuarbeiten und darstellbar zu machen. Schlussendlich ist das Zeichnen ihre Rettung. Dieser Workshop will untersuchen, wie gekritzelte Linien komplexe emotionale Vorgänge ausdrücken und Comicpanels dort Krankheitserlebnisse rahmen, einfassen und ausdrücken können, wo Worte versagen.

 

With Talks by 

Katie Green: „Drawing Shadows“  

Lukas Etter: „Lines, Curls, Scribbles: Individual Drawing and Individual Style“ 

Followed by a Panel Discussion with

Katie Green (Author of Lighter than my Shadow)

Lukas Etter (Uni Siegen)

Christina Maria Koch (Uni Marburg)

Johannes C. P. Schmid (Uni Hamburg)

Moderator: Astrid Böger (Director Arbeitsstelle für Graphische Literatur, Uni Hamburg) 

 

Wissensforum im Rahmen des interdisziplinären Forschungsverbunden. Rahmen und Übersetzen Praktiken medialer Transformationen (FÜR), gefördert durch Landesforschungsförderung Hamburg