Comics an der Schnittstelle zwischen Reportage und Autofiktion: Begegnung mit Jérémie Dres

Datum: 17.04.2024 19:00 bis 17.04.2024 20:30
Ort: Institut français Hamburg, Heimhuder Straße 55, 20148 Hamburg

Jérémie Dres lebt und arbeitet zur Zeit in Hamburg. In seinen Werken vermischen sich Autofiktion und dokumentarische Comics. Er hat mehrere Graphic Novels gechrieben, darunter Nous n’irons pas voir Auschwitz (Cambourakis, 2011), Si je t’oublie Alexandrie (Steinkis, 2016) und Le jour où j’ai rencontré Ben Laden (Delcourt, 2021). Parallel dazu erstellt er kurze Comics-Reportagen für die Presse in Zeitschriften wie XXI, Neon, Phosphore oder Muze
Das Treffen am 17. April wird sich auf seine Werke Nous n’irons pas voir Auschwitz und Si je t’oublie Alexandrie sowie auf die Themen Reportage und Autofiktion in Comics konzentrieren.

Nous n’irons pas voir Auschwitz ist die erste Graphic Novel von Jérémie Dres. Auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter erforschen der Autor und sein Bruder ihre Wurzeln in Polen. Diese familiäre Suche ermöglicht es ihnen, die heutige polnisch-jüdische Gemeinschaft kennenzulernen. Durch eine Vielzahl von Begegnungen – mit der jungen Generation polnischer Künstler in Warschau, mit einem progressiven amerikanischen Rabbiner oder auch mit dem Historiker Jean-Yves Potel – entsteht in dieser intimen Erzählung ein modernes und kontrastreiches Bild der neuen jüdischen Gemeinschaft in Polen. Über eine einfache Erinnerungsarbeit hinaus wird das, was die beiden Brüder entdecken, ihre Identität tiefgreifend bereichern, Licht in die jüdisch-polnischen Beziehungen bringen und die Vorurteile, die ihnen in ihrer Kindheit vermittelt wurden, insbesondere den Antisemitismus, in Frage stellen. 

Nachdem er in Nous n’irons pas voir Auschwitz den polnischen Zweig seines Stammbaums erforscht hat, verspürte Jérémie Dres das Bedürfnis, mehr über seine ägyptischen Wurzeln zu erfahren, und reiste mit seiner Mutter nach Alexandria, um dort Nachforschungen anzustellen. Daraus entstanden ist Si je t’oublie Alexandrie im Jahr 2018.

Moderation: Dr. Sébastien Rival, Institut für Romanistik
Dolmetscherin: Svenja Huckle

Veranstaltung in französischer Sprache mit konsekutiver Übersetzung ins Deutsche.
Eintrittspreis: 5 € (nur Abendkasse)

Institut Français präsentiert: Geschichte im Comic

Am 14. Februar 2019 um 19:00 Uhr

Die Protagonisten in den Werken von Claire Fauvel und Thomas Gilbert sind historische Persönlichkeiten. Für « La guerre de Catherine » – ein jüdisches Mädchen schlägt sich im besetzten Frankreich ohne ihre Eltern durch – erhielt Claire Fauvel in Angoulême den « Prix de jeunesse ». Ihr aktuelles Werk zeichnet das Schicksal der populären indischen Politikerin Phoolan Devi nach. Thomas Gilbert widmet sich in seinem Buch « Les filles de Salem » den Hexenprozessen in Neuengland, Ende des 17. Jahrhunderts, die bis heute die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter aufwerfen. Claire Fauvel und Thomas Gilbert sprechen mit Sébastien Rival über historische Ereignisse im Graphic Novel.

Modération: Sébastien Rival, Institut für Romanistik Universität Hamburg

Veranstaltung in französischer Sprache mit deutscher ÜbersetzungEintritt: 5€ Anmeldung erforderlich: sophie.udave@institutfrancais.de

Buchvorstellung „Grönland Vertigo“ mit Hervé Tanquerelle

Am 7. Dezember 2017 um 19 Uhr ist Hervé Tanquerelle im Institut français zu Gast und wir sind mit einem Büchertisch vor Ort.

Moderator: Sébastien Rival
Dolmetscherin: Svenja Huckle
Um Anmeldung wird gebeten: sophie.udave@institutfrancais.de
Eintritt: 5 Eur (nur Abendkasse)
Ort: Institut français de Hambourg, Heimhuder Str. 55, 20148 Hamburg

gronland-vertigoHervé Tanquerelle wurde 1972 in Nantes, Frankreich geboren. Seit den späten 1990ern ist er als Comiczeichner aktiv und hat u.a. mit Joann Sfar an der Reihe Professor Bell gearbeitet. Ab dem dritten Band der Serie Der Affenkönig (2008) wurden die Zeichnungen von Hervé Tanquerelle übernommen, der Sfars Stil zunächst perfekt kopierte. Im fünften Band Die Kobolde Irlands (2011) begann Tanquerelle jedoch, der Serie seinen eigenen Anstrich zu verpassen.
In Die falschen Gesichter (2012), ein auf einer wahren Geschichte beruhender Krimi nach einem Skript von David B., hat er seinen eigenen Stil perfektioniert. Daneben erschien von ihm in Frankreich noch eine dreiteilige Reihe der Erzählungen von Jorn Riel, adaptiert von Gwen de Bonneval (Le Roi Oscar, La vierge froide, Le Petit détour).
Seit 2013 ist er Chefredakteur von Professor Zyklop, dem monatlichen Periodikum für Comics und digitale Fiktionen.
Sein aktuellstes Werk Die Diebe von Karthago, nach einem Szenario von Apollo, erschien in Frankreich in zwei Bänden und ist 2015 auf Deutsch als Gesamtausgabe im avant-verlag erschienen.
Im August 2017 ist sein Abendteuercomic „Grönland Vertigo“ im Stile Hergés gehalten, im avant-verlag erschienen.

Zum Buch:
Als Georges Benoît-Jean, ein Comiczeichner in einer Schaffenskrise, die Einladung erhält, an einer Expedition in den Nordosten Grönlands teilzunehmen, erhofft er sich neue Inspiration für ein kommendes Buch. Er sagt spontan zu. An Bord des Segelschiffs Aurora trifft er sein Idol, den norwegischen Schriftsteller Jørn Freuchen, der Georges unter seine Obhut nimmt. Aber Freuchen hat ganz eigene Interessen, die er während der Reise verfolgt … Hauptsponsor der Expedition ist der finnische Maler, Bildhauer und Performance-Künstler Ville Hakkola, ein verschrobener Perfektionist, dessen riesige Installation auf einem Gletscher den Höhepunkt der Reise darstellen soll. Doch Hakkolas zunehmende Angst vor Sabotage wird für die Mitreisenden immer mehr zur Zerreißprobe. Grönland Vertigo ist eine wunderschön gezeichnete (und an den zeitlosen Stil Hergés angelehnte) Reise in den hohen Norden, in der der Autor die Erlebnisse seiner eigenen Expedition nach Grönland mit viel Witz und Leichtigkeit verarbeitet.